Abhängig vom Kalk- und Kohlendioxidgehalt im Wasser kommt es durch chemische Reaktionen zur unterschiedlich starken Bildung von Kalziumhydrogenkarbonat. Je nach der Menge von Kohlensäure und Kalziumhydrogenkarbonat im Wasser können bestimmte Mengen an Säuren oder Laugen chemisch so gebunden werden, dass Auswirkungen auf den pH-Wert gering sind (Puffersystem). Demnach hat jedes Gewässer, abhängig vom Kalziumhydrogenkarbonatgehalt, ein bestimmtes Säure-Bindungs-Vermögen. Dieses wird durch den SBV-Wert ausgedrückt.

  • Bei einem SBV-Wert bis 1,0 sind Gewässer wenig fruchtbar.
    Es besteht die Gefahr extremer pH-Werte und es treten hohe pH-Schwankungen auf.
  • Bei einem SBV-Wert von 1,0 bis 2,0 sind Gewässer fruchtbar.
    Die pH-Schwankungen werden zunehmend stabilisiert.
  • Bei einem SBV-Wert von 2,0 bis 5 (und darüber) sind Gewässer sehr fruchtbar.
    Es treten verhältnismäßig geringe pH-Schwankungen auf.

Diese Gewässer bezeichnet man als gut gepuffert, d. h. sie haben einen hohen Kalkgehalt und es treten keine starken pH-Schwankungen auf. Der pH-Wert liegt immer über 7,0. Sie sind für das Fischleben ein besonders stabiler Lebensraum.

Diese Gewässer sind kalkarm und der pH-Wert kann sehr stark schwanken.

Der Kalkgehalt und damit das Puffervermögen eines Gewässers ist abhängig von den geologischen Gegebenheiten. Gewässer auf Urgestein (z. B. im Harz, Schwarzwald, Bayer. Wald, Fichtelgebirge) enthalten wenig Kalk und sind deshalb schlecht gepuffert. In Teichen lässt sich der Kalkgehalt und damit auch die Fruchtbarkeit z. B. durch Kalkung steigern.

Pflanzen brauchen zwingend Kohlendioxid für den Prozess der Photosynthese. Je mehr Kalk im Wasser gelöst ist, um so mehr Kohlendioxid kann als Kalziumhydrogenkarbonat gebunden werden und steht den Pflanzen als Nährstoff zur Verfügung. Hohe pflanzliche Produktion bedeutet auch gute fischereiliche Produktion.