Der Große Wassernabel ist eine ausdauernde Pflanze an stehenden bis langsam fließenden Gewässern (eingeschleppt aus Nordamerika). Die weitere Ausbreitung der Art erfolgt durch Sprossbruchstücke. Diese gelangen durch Wasserströmung, Vögel, Wassersport- und Fischereigeräte in neue Wasserabschnitte bzw. neue Gewässer. Die Art ist äußerst anpassungsfähig. Sie bildet mit Schwimm- und Überwasserblättern dichte Bestände, die sich innerhalb weniger Monate vervielfachen können. In Deutschland ist die Pflanze erst seit 2004 nachgewiesen. Es ist zu hoffen, dass die weitere Ausbreitung der Art unterbunden werden kann, da die Pflanze praktisch an allen Gewässertypen Dominanzbestände bilden kann (bis zur völligen Ausfüllung des Freiwassers in Teichen und flacheren stehenden Gewässern).
Großer Wassernabel / Amerikanischer Stinktierkohl / Heusenkräuter
Großer Wassernabel (Hydrocotyle ranunculoides)
Der Stinktierkohl ist eine große Sumpfstaude mit auffallend großen, ungeteilten, gestielten, tabakblattähnlichen Blättern (bis 1,5 m lang). Der Blütenstand ist attraktiv – ein von einem gelben Hochblatt umgebender grüner, 12 bis 20 cm langer Kolben. Die Blüte erscheint im Frühjahr vor den Blättern. Die Pflanze stammt aus Nordamerika. Die Ausbreitung der Art erfolgt durch Samen (pro Kolben werden 300 bis 650 Samen gebildet). Gegen die Ausbreitung der Art in der freien Natur sollten geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden, da sich sonst dichte Bestände aufbauen und die heimische Flora der Quellen und Bachufer verdrängt wird.
Heusenkräuter (Ludwigia spp.)
Das Großblütige (Ludwigia grandiflora) und das Flutende Heusenkraut (Ludwigia peploides) stammen aus Südamerika. Beide sind sehr schnell wachsende Sumpf- und Wasserpflanzen, die in Frankreich bereits dichte Teppiche bilden. Ihr undurchdringlicher Filz verursacht wasserwirtschaftliche und ökologische Probleme (Abflusshemmung, Wassererwärmung, Sauerstoffdefizite bei Nacht, Förderung der Verschlammung und Verlandung). Die Pflanzen sind nachtkerzenähnlich, aus kleinen Teilen des Sprosses entstehen neue Sprosse. Nachdem die Pflanzen bereits auch in den Niederlanden und in der Schweiz im Freiland nachgewiesen sind und die Arten auch in Deutschland (zumindest in Süd- und Westdeutschland) wachsen können, gilt es im Sinne der Vorsorge, verwilderte Vorkommen festzustellen und Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung zu treffen.