Räuber (Predatoren) nennt man Tierarten, die durch Dezimierung einer anderen Art diese in ihrer Populationsentwicklung hemmen. Diese Definition trifft auf alle räuberisch lebenden Tiere zu, unabhängig davon, wie groß der Räuber im Verhältnis zu seiner Beute ist. Kurz: „Fressen und gefressen werden“.

Beispiele:

  • Der Wal, der Millionen kleiner Krebse aus dem Wasser filtert.
  • Hecht und Wels, die sich überwiegend von Beutefischen ernähren.
  • Der Raubwasserfloh, der sich von anderen Kleintieren im Gewässer ernährt.

Vereinfacht kann das Räuber-Beute-System wie folgt erklärt werden:

  • Je mehr Beutetiere vorhanden sind, umso mehr Räuber finden Nahrung.
  • Die Population der Räuber nimmt zunächst zu, die der Beute ab.
  • Durch den Rückgang der Beutetiere sinkt auf Grund der fehlenden Nahrung die Anzahl der Räuber.
  • Zwischen Räuber und Beute entwickelt sich ein ausgeglichenes Verhältnis.

Hierbei gilt jedoch zu beachten, dass auch andere Faktoren (z. B. Biotopveränderungen,  Artenkonkurrenz, klimatische Veränderungen, etc.) das Räuber-Beute-System beeinflussen.

Je stärker eine Art bereits durch andere Faktoren beeinträchtigt wird, desto empfindlicher reagiert sie auf Fraßdruck.

  • Äschen beim Ablaichen

    @A. Hartl
  • Kormoran am Nest

    @ Alexander von Düren - Fotolia.com

Beispiel: Äsche – Kormoran

Die Äsche ist im durchschnittlichen Beutespektrum des Kormorans nur gering vertreten. Für die Populationsentwicklung des Kormorans ist es ohne Bedeutung, ob die Äschenpopulation eines Gewässers gefressen wird oder nicht. Er kann leicht auf andere Beute ausweichen. Für die Äschenpopulation kann jedoch der Einfall einer Kormorankolonie unter Umständen das Aussterben zur Folge haben.